Lydia, Muse und Rose tragen ein großes Herz in sich. Aus eigener Erfahrung wissen sie, was es bedeutet, als Waisenkind in Uganda aufzuwachsen – ausgegrenzt von der Gesellschaft, in bitterer Armut, ohne Fürsorge und kaum liebevoller Zuwendung.
Viele dieser Kinder werden sich selbst überlassen, landen auf der Straße oder werden bei Verwandten untergebracht, wo sie oft zur harten Arbeit gezwungen werden. Nicht selten werden sie sexuell ausgebeutet oder zwangsweise verheiratet.

Doch Lydia, Muse und Rose wollten das Schicksal solcher Kinder nicht einfach hinnehmen. 2022 starteten sie in ihrem Dorf Kasanja, das ca. 75 km westlich von Kampala entfernt liegt, Waisenkindern mit dem allernötigsten, ein Zuhause zu schenken.
Aus dieser mutigen Initiative entstand 2024 ein staatlich anerkanntes Waisenhaus, in dem heute 64 Kinder leben. Es sind Kinder, die ihre Eltern auf sehr unterschiedlicher Weise verloren haben, Kinder mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen und schweren Krankheiten, Verbrennungen sowie Kinder von alleinerziehenden Müttern, die sich nicht mehr um sie kümmern konnten.
Das Gebäude, in dem Lydia mit den Kindern lebt, ist derzeit eine Notlösung, eher kritisch zu betrachten. Noch gibt es keine Betten, keine Decken – acht bis zehn Kinder teilen sich nachts gemeinsam den Boden. Wasser gibt es nur, wenn genügend Geld da ist, um den Tank zu füllen. Auch Kleidung und Nahrung reichen nicht aus, um eine regelmäßige Grundversorgung zu sichern.




Trotzdem haben die Kinder ihr Lächeln nicht verloren. Highlight der letzten Woche war die Geburtstagsfeier von Moses. Als es an diesem Tag auch noch Musik und einen Kuchen dazu gab, strahlte aus ihnen alles Glück, in diesem Moment.
Ungeachtet der täglich herausfordernden Umstände ermöglichen Lydia und Muse den Kindern, die nahegelegene Grundschule zu besuchen. Bisher wurde ihr Schulbesuch nur geduldet, da die Mittel für Schulgebühren und -uniformen fehlten.
„Was ist das Wichtigste, was die Kinder benötigen?“, fragten wir Lydia als wir sie im September 2025 kennenlernten.
„Neben Essen und der ärztlichen Versorgung, wollen die Kinder unbedingt zur Schule gehen“. Denn Schulbesuch bedeutet Zukunft, Zugehörigkeit, Selbstwertgefühl und Zutritt in eine bessere Welt.
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